Kreuzbandriss beim Hund

Ein Kreuzbandriss beim Hund kann im Welpenalter, aber auch im hohen Seniorenalter auftreten. Höchstwahrscheinlich folgt leider der 2. Kreuzbandriss auf der anderen Seite. Was können Sie tun? Wie macht sich ein Kreuzbandriss bemerkbar? Was kostet eine Operation?

Ein Kreuzbandriss beim Hund – wenn der Hund humpelt

Ein Kreuzbandriss beim Hund betrifft immer die Hinterbeine, da der Hund vorne quasi seine Arme hat. Da das Kreuzband eine Struktur im Knie ist, sind immer nur die Hinterbeine betroffen. An den Vorderbeinen gibt es keine Knie, sondern Ellbogen. Riss bedeutet in der medizinischen Fachsprache „Ruptur“, daher ist diese Verletzung auch als Kreuzbandruptur bekannt.

Im Knie gibt es ein vorderes und ein hinteres Kreuband. Sie sorgen dafür, dass sich der Ober- und der Unterschenkel des Beins nicht gegeneinander verschieben können. Sie verhindern zudem eine Überdrehung des Unterschenkels nach innen und eine Überstreckung des Knies. Kurzum: Sie sorgen dafür, dass die Knochen den normalen Bewegungsradius des Gelenks ausführen können, aber keine weitergehenden und damit schädlichen Bewegungen machen können. Bei einem Kreuzbandriss ist meist das vordere Kreuzband betroffen. Dieser Riss zählt zu den häufigsten orthopädischen Erkrankungen bei Hunden und kommt bei vielen verschiedenen Rassen häufig vor.

Anders als beim Menschen ist die Ursache aber nur selten ein (Sport-)Unfall. Vielmehr liegt bei unseren vierbeinigen Freunden viel häufiger eine langsam fortschreitende Degeneration vor, die dann letztendlich zum Riss führt. Die Gründe hierfür sind wiederum noch nicht vollständig geklärt. Vermutet werden Durchblutungsstörungen im Kreuzband, Fehlstellungen der Gliedmaßen, Gelenksentzündungen und -erkrankungen. Auch Übergewicht oder altersbedingte Veränderungen am Bewegungsapparat können das Risiko eines Kreuzbandrisses erhöhen.

Weil solche Überlastungen oder degenerative Erkrankungen selten nur auf einer Seite auftreten, ergibt sich auch, dass häufig die Kreuzbänder in beiden Knien, also im linken und rechten Hinterbein, reißen. Dazwischen können jedoch einige Monate vergehen.

Symptome

Das deutlichste Symptom ist das Lahmen oder Humpeln des Hundes. Gerade wenn es bei einem Unfall passiert, etwa bei einem Sturz im Agility-Parcours o. Ä., lahmt der Hund sehr plötzlich und sehr stark. Beim Unfall selbst jaulen die meisten Hunde durch den Schmerz auch auf.

Aber auch bei einer langsamen Veränderung des Kreuzbandes lahmt der Hund meist schon einige Zeit vor dem Riss mehr oder weniger stark bzw. immer mal wieder. Irgendwann kommt es dann zum vollständigen Riss oder auch nur einem Anriss bzw. einer sogenannten Teilruptur. Dabei reißt nur ein (kleiner) Teil des Bandes. Möglich sind auch kleinere Risse einzelner Fasern des Bandes. Bei einer Teilruptur oder kleineren Faserrissen kann die Lahmheit nach einigen Tagen wieder verschwinden. Leider kann es bei solchen Fällen durch eine „falsche“ Belastung des Knies, etwa bei einer Drehung, zum vollständigen Riss kommen.

Weitere Anzeichen sind, dass der Hund das Bein nicht nur beim Laufen, sondern auch beim Stehen entlastet. Beim Sitzen strecken viele betroffene Hunde das Bein zur Seite vom Körper weg. Außerdem ist das Kniegelenk häufig geschwollen und warm. Manchmal ist sogar noch der Meniskus betroffen, dann ist die Lahmheit in der Regel noch stärker ausgeprägt.

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Einen Kreuzbandriss kann der Tierarzt relativ leicht an dem Vorbericht, den Symptomen und verschiedenen Tests erkennen. Zum Beispiel der Schubladentest: Hier testet der Tierarzt, ob er Ober- und Unterschenkel gegeneinander verschieben kann. Bei einem intakten Kreuzband ist das nicht möglich. Dazu gibt es noch einige weitere und natürlich, als Absicherung der korrekten Diagnose, bildgebende Verfahren wie Ultraschall und MRT. Mit einem Röntgen oder CT lässt sich zudem feststellen, ob noch weitere Schäden am Gelenk vorhanden sind.

Eine konservative Behandlung, also ohne Operation, schlägt nicht immer an und ist auch nur bei kleineren Hunderassen möglich. Bei großen und schweren Hunden wie dem Labrador erfolgt aber in fast allen Fällen eine Operation. Hier gibt es ebenfalls unterschiedlichste Techniken, die für den Nicht-Mediziner und Hundehalter aber nicht unbedingt relevant sind. Ziel aller Möglichkeiten ist aber, das Knie wieder dauerhaft zu stabilisieren.

Die Operation bei einem Kreuzbandriss ist in der Regel durch eine gute Hunde-OP Versicherung abgedeckt.

Kann man einem Kreuzbandriss vorbeugen?

Gerade bei großen und verfressenen Hunderassen wie dem Labrador ist es wichtig, auf eine gesunde Ernährung und ein optimales Gewicht zu achten. Bei manchen Hunden ist, natürlich in Absprache mit Ihrem Tierarzt, die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln, die die Gelenke unterstützen, sinnvoll.

Dazu kommt natürlich ausreichende Bewegung, die jedoch nicht mit „Kaltstarts“ erfolgen sollte. Sprich: Nicht morgens aus dem Haus gehen und direkt die Frisbee werfen, sondern erst eine kleine Aufwärmrunde für den Hund (und Herrchen oder Frauchen) drehen!

Statistik zum Kreuzbandriss beim Labrador
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