Therapeutische Endoskopie beim Hund

Wann ist eine therapeutische Endoskopie beim Hund erforderlich? Gibt es Risiken bei einer therapeutischen Endoskopie? Was kostet eine therapeutische Endoskopie? Die Antworten auf diese Fragen haben wir Ihnen im folgenden Artikel zusammengefasst.

Therapeutische Endoskopie beim Hund: Wenn das Verschlucken von Gegenständen zur Gefahr wird!

Statistik Magen-Darm OP beim Labrador
Statistik Therapeutische Endoskopie / Magen-Darm OP beim Labrador

Bei der Endoskopie unterscheidet man zwischen der rein diagnostischen und der therapeutischen Endoskopie. Die therapeutische Endoskopie wird vor allem dann gerne angewendet, wenn versucht wird, damit einen Fremdkörper zu entfernen. Dabei kann es sich um Nase, Ohren, Mund, Kehle, Lunge oder Magen handeln. Sehr häufig werden damit z. B. Grannen (aus dem Kornfeld) entfernt. Aber auch verschluckte Fremdkörper wie abgebrannte Teelichter, Strumpfhosen, Kinderspielzeug, Bälle, ganze Knochen, Maiskolben oder Steine.

Sehr gut anhand der Statistik erkennbar ist, dass es sich zumeist um ein Pubertätsverhalten handelt. Welpen und Junghunde kauen gern auf allem herum, was sie „in die Pfoten bekommen“. Besonders im Zahnwechsel lieben Welpen diese Beschäftigung. Dies kann jedoch zum Verschlucken des Gegenstands führen. Beim Labrador Welpen kommt zudem noch dazu, dass diese Rasse sehr verfressen ist. Labbis neigen also ohnehin dazu, aus Hunger und Appetit alles Mögliche in die Schnauze zu nehmen und zu testen, ob es essbar ist. Gerade solche Hunde landen dann leider oftmals in der Tirklinik, weil sie beispielsweise einen ganzen Knochen verschluckt haben.

Was genau ist eine Endoskopie beim Hund?

Eine diagnostische Endoskopie ist eine Spiegeluntersuchung. Dabei handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren, denn am sogenannten Endoskop befindet sich eine kleine Kamera. So kann der Tierarzt z. B. Organe wie den Magen untersuchen, indem das Endoskop durch die Speiseröhre in selbigen eingeführt wird. Ansonsten wäre es nur bei einer Operation möglich, den Magen „richtig“ zu betrachten. Somit stellt die Endoskopie eine gute Alternative bzw. Ergänzung zum Röntgen, Ultraschall, MRT und CT dar. Denn bei all diesen Untersuchungen wird zwar ebenfalls das Innere des Hundes bildhaft dargestellt, aber nur bei der Endoskopie sieht man das Innere des Körpers unverfälscht. Diese Endoskopie dient also „nur“ der Untersuchung, also der Diagnostik, und heißt deswegen diagnostische Endoskopie.

Bei der therapeutischen Endoskopie wiederum führt der Tierarzt mittels des Endoskops einen Eingriff am Hund durch. Da man alle Eingriffe wie OPs in der Medizin zur Therapie zählt, heißt dieses Verfahren therapeutische Endoskopie. Der Tierarzt kann beispielsweise Gewebeproben von inneren Organen nehmen (= Biopsie) oder eben auch einen Fremdkörper entfernen. Des Weiteren sind kleinere Operationen an Organen oder Gelenken mittels Endoskop möglich. Dies nennt man auch minimalinvasive Chirurgie, weil (im Gegensatz zu einer „normalen“ OP) nur ein ganz kleiner Schnitt für das Endoskop gemacht werden muss. Zum Vergleich: Bei einer „normalen“ Magen-OP muss sonst die Bauchdecke des Hundes relativ weit aufgeschnitten werden. Die therapeutische Endoskopie bietet somit den Vorteil, dass die kleineren Schnitte schneller abheilen und auch das Komplikationsrisiko bei der Heilung geringer ist.

Häufige Anwendung der Endoskopie

Besonders oft kommt das Endoskop dort zum Einsatz, wo normale Untersuchungsmöglichkeiten nicht ausreichen oder wo es sinnvoller ist, nur einen kleinen Eingriff durchzuführen. Das ist meist bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, Knochensplittern in Gelenken, Harnleiter- und Blasenerkrankungen oder bei der Nase der Fall. Besonders häufig müssen dann Fremdkörper entfernt werden.

Welche Risiken hat eine therapeutische Endoskopie für meinen Hund?

Wie bei jeder OP muss der Hund zumeist in Vollnarkose gelegt werden. Das bedeutet, dass also zunächst das allgemeine Narkose-Risiko auf den Vierbeiner zukommt. Es ist daher sinnvoll, zuvor mit dem Tierarzt abzusprechen, ob der Hund dafür geeignet ist. In der Regel haben junge, gesunde Hunde wenig Probleme mit einer Vollnarkose. Das Risiko ist eher bei älteren Tieren erhöht.

Die weiteren Risiken hängen davon ab, welcher Eingriff genau beim Vierbeiner vorgenommen wird. Beispielsweise ist es selten lebensbedrohlich, eine Granne oder einen kleinen Zweig aus der Nase zu entfernen. Anders sieht es aus, wenn der Hund beispielsweise einen Angelhaken oder eine Nadel verschluckt hat. Hier ist es schon allein dem gefährlichen Fremdkörper geschuldet, dass dessen Entfernung etwas riskanter ist.

Generell ist es jedoch so, dass eine therapeutische Endoskopie wesentlich risikoärmer ist als eine „normale“ Operation, weil eben keine besonders großen Schnitte erfolgen. Es muss jedoch immer für jedes individuelle Tier der bestmögliche Behandlungsweg mit dem Tierarzt abgesprochen werden.

Was kostet eine therapeutische Endoskopie beim Hund?

In der unten stehenden Grafik haben wir Ihnen einige Beispiele eingefügt, was das Entfernen verschiedener Gegenstände kosten kann.  Die Grafik zeigt, wie hoch die Kosten zum Teil werden können. Je nachdem, ob der Tierarzt im Notdienst arbeitet, es zu Komplikationen kommt usw., kan die Summe über 4.000 Euro betragen! Bei einer guten Hunde-OP Versicherung ist dieser Eingriff in der Regel im Versicherunsschutz eingeschlossen.

Therapeutische Endoskopie beim Hund

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