Giardien beim Hund

Giardien – fast jeder Hundebesitzer hat sich schon mal mit ihnen herumschlagen müssen. Denn leider infizieren sich unsere Hunde recht schnell mit diesen kleinen Parasiten. Die gute Nachricht: Nur in ganz wenigen Fällen erkranken unsere Vierbeiner ernsthaft. Bei Welpen – und damit auch beim Labrador Welpen – sollte man jedoch schnell gegen den Befall vorgehen.

Was genau sind Giardien?

Giardien sind einzellige Parasiten. Sie leben im Darm des Hundes und vermehren sich dort auch. Weltweit gehören sie zu den häufigsten Parasiten und befallen nicht nur Hunde, sondern auch Katzen, Kaninchen, Chinchillas und viele weitere Tiere. Alle Altersgruppen sind betroffen. Jedoch verläuft ein Befall meist nur geringfügig ab. Stärker betroffen sind Welpen und Junghunde sowie Tiere, die ohnehin (z. B. durch eine andere Erkrankung) geschwächt sind. Dann kann es zu einer Darmentzündung kommen.

Den Befall oder die Infektion mit Giardien nennt man Giardiose. Es handelt sich dabei um eine Zoonose, also eine Erkrankung, die auch auf den Menschen übertragbar ist. Das ist zum Glück jedoch eher selten der Fall.

Unsere Hunde nehmen die Giardien über verunreinigtes Wasser oder Futter auf. Betroffene Hunde scheiden die Giardien mit dem Kot aus. Auch durch das Belecken mit einem anderen, infizierten Hund kann sich der eigene Vierbeiner anstecken. Eine weitere mögliche Art der Übertragung sind Fliegen, die auf infiziertem Hundekot landen und dann auf dem Futter des eigenen Hundes aufgenommene Giardien wieder verteilen.

Leider sind diese Parasiten sehr hartnäckig: Sie können in der Außenwelt bis zu drei Monate überleben. Deswegen ist es auch wichtig, bei einem betroffenen Hund stark auf Hygiene im Haus zu achten, damit die Parasiten nicht im Haus bleiben und das Tier sich immer wieder re-infiziert.

Hunde in Gruppenhaltung oder Hunde, die häufig auf Artgenossen treffen, haben ein erhöhtes Ansteckungsrisiko.

Symptome

Nicht jeder Hund, der sich mit Giardien ansteckt, erkrankt auch an einer Giardiose. Gesunde Organismen kommen mit einer bestimmten Menge der Parasiten gut klar und können sie selbst beseitigen. Aber bei jüngeren Hunden kann es zu einer „richtigen“ Erkrankung kommen. Weitere Faktoren sind Stress (psychisch und auch physisch, etwa bei hartem Training im Hundesport), eine nicht mehr intakte Darmflora oder auch verschiedene Stämme von Giardien (manche scheinen aggressiver zu sein als andere).

Ist der Hund erkrankt, können unterschiedliche Symptome auftreten. Meist haben die Tiere Durchfall. In manchen Fällen verschwindet dieser nach 24 Stunden wieder, in anderen Fällen kann er sich über Monate hinziehen (vor allem bei Jungtieren). Durch die Entzündung des Dünndarms kommt es zu Verdauungsstörungen. Deswegen magern manche Hunde auch ab, obwohl sie weiterhin gut fressen.

Wieder andere Hunde reagieren mit Bauchschmerzen, Blähungen, Erbrechen, Fieber und sogar Hautreaktionen wie Schuppenbildung (bei längerer Erkrankung).

Wenn Sie diese Symptome bei Ihrem Hund feststellen, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Für Junghunde, chronisch kranke Tiere oder Senioren wird die Erkrankung sonst sehr unangenehm. Aber auch ein gesunder Hund wird sich immer wieder selbst infizieren und irgendwann Darmentzündungen bekommen.

Behandlung einer Giardiose

Giardien kann man mit Medikamenten behandeln. Leben mehrere Tiere im Haushalt (auch z. B. Katzen), müssen meist alle Vierbeiner behandelt werden, da sie sich sonst immer wieder gegenseitig anstecken können. Denn auch wenn z. B. nur Ihr Labrador Welpe Symptome zeigt, Ihr erwachsener Labbi aber nicht, bedeutet das leider nicht, das der „Große“ nicht infiziert ist. Wie oben erwähnt, gibt es auch Hunde, die infiziert sind, aber gut damit klarkommen und keine Symptome zeigen. Der kleine Welpe kann sich aber am erwachsenen Hund immer wieder anstecken.

Wichtig ist auch, zu Hause ordentlich sauber zu machen. Spielzeuge, Decken, Körbchen und was dem Hund noch „gehört“, sollte bei mindestens 60 °C gewaschen werden. Lässt sich ein Bezug nicht in die Waschmaschine werfen (z. B. vom Sofa, Auto etc.), sollte ein Dampfreiniger zum Einsatz kommen.

Kann ich Giardien vorbeugen?

Leider sind die winzigen Parasiten weltweit so verbreitet, dass es kaum möglich ist, den eigenen Labbi vor einer Infektion zu schützen. Wenn Sie Ihren Hund artgerecht ernähren, ihm ausreichend Auslauf gewähren und auf eine gute Darmflora achten (sprich also generell etwas für die Gesundheit Ihres Vierbeiners tun), ist das die beste Prophylaxe. Sollte er sich dennoch infizieren, hat Ihr Labrador so die besten Voraussetzungen, die Parasiten selbst zu bekämpfen.

 

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