Durchfall beim Hund

Eine wichtige Sache vorweg: Durchfall ist an sich keine Erkrankung, sondern ein Symptom für eine andere Krankheit. Leider gehört Durchfall bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen zu den möglichen Anzeigen. Deswegen ist es manchmal gar nicht so leicht, die Ursache für dieses unschöne „Problem“ zu finden.

Durchfall ist immer Durchfall?

Es gibt tatsächlich zwei verschiedene Arten von Durchfall beim Hund. Man unterscheidet sie anhand davon, wo im Hundedarm sie auftreten. Man spricht daher vom Dünndarm- und Dickdarmdurchfall. Diese kann man sogar recht gut voneinander unterscheiden.

  • Dünndarmdurchfall: Bei dieser Art ist der Kot tendenziell eher wässrig und der Hund muss sich sehr häufig „erleichtern“. Die Farbe kann sehr unterschiedlich ausfallen. Alle Brauntöne sind noch in Ordnung. Ist der Durchfall blutig, sollte man aber besser sofort beim Tierarzt anrufen. Der Hund verliert bei dieser Art Durchfall sehr viel Flüssigkeit. Weil der Futterbrei den Darm so schnell passiert, können viele wichtige Nährstoffe nicht mehr aufgenommen werden. Das alles führt dann oft dazu, dass der Hund einen Mangel an Elektrolyten, Nährstoffen und auch Proteinen bekommt. Bei einer geschädigten Darmwand kann es sogar zu einer Blutvergiftung kommen. Dies ist der Fall, wenn Bakterien aus dem (geschädigten) Darm ins Blut gelangen. Beim Dünndarmdurchfall kommen häufig noch weitere Symptome wie Fieber dazu.
  • Dickdarmdurchfall: Hier setzt der Hund meist kleine Portionen Schleim oder Schleim mit Blutschlieren ab, er hat also schleimigen Durchfall. Manchmal ist es sogar so, dass der erste „Haufen“ am Morgen noch recht normal aussieht, sich das Erscheinungsbild aber im Laufe des Tages immer „schleimiger“ gestaltet und/oder weicher wird. Diese Art von Durchfall tritt bei einer Futtermittelunverträglichkeit auf oder bei sehr gestressten Tieren. Hier ist es sinnvoll, ein „Fütterungstagebuch“ zu führen, in dem man aber auch Besonderheiten im Alltag aufschreibt (Hund mal mit zur Arbeit genommen, Besuch von Freunden etc.). So kann man leichter feststellen, woran es liegen könnte. Denn nicht immer ist es bei einer Futtermittelunverträglichkeit das Hauptfutter, das Probleme bereitet. Es kann sich auch um die heißgeliebten Leckerlies handeln – oder füttert vielleicht jemand aus der Familie ab und zu mal etwas vom Tisch? Gerade unsere Labbis schlingen ja bekanntermaßen gerne alles in sich rein, was sie kriegen. Daher ist ein solches Tagebuch oft eine große Hilfe – auch für den Tierarzt.

Wann müssen wir zum Tierarzt?

Hat Ihr Labrador Durchfall, beobachten Sie ihn gut. Gerade Welpen haben häufiger mal damit zu kämpfen. Manchmal verschwindet der Durchfall auch wieder von selbst. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn der Junghund einfach sehr aufgeregt war und sich wieder beruhigt. Dann beruhigt sich in der Regel auch die Verdauung wieder. Das kennen wir Menschen übrigens auch von Prüfungs- und anderen Stresssituationen: Wer einen empfindlichen Magen hat, musste früher in der Schule vor einer Klausur öfter mal aufs „stille Örtchen“.

Nun aber wieder zurück zum Hund. Wirkt Ihr vierbeiniger Freund bis auf den Durchfall völlig normal auf Sie, ist das ein gutes Zeichen. Messen Sie unbedingt Fieber (jeden Tag zur gleichen Uhrzeit, nur so ist es vergleichbar!). Hat der Hund keins, können Sie in der Regel erstmal abwarten.

Aber wirkt Ihr Labrador schlapp und müde, trinkt und/oder frisst nicht oder nur wenig, besteht Fieber oder Untertemperatur, dann sollten Sie lieber den Tierarzt anrufen. Auch sollten Sie natürlich nicht abwarten, wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund etwas Giftiges oder einen Fremdkörper wie etwa ein Spielzeug gefressen haben könnte! Hier kann es sonst zu lebensbedrohlichen Vergiftungen oder Darmverschlüssen kommen.

Blut und/oder Schleim im Kot oder dunkler bis schwarzer Kot sind ebenfalls keine guten Zeichen. In diesem Falle sollten Sie sicherheitshalber auch lieber Ihren Tierarzt zu Rate ziehen.

Was verursacht denn nun Durchfall beim Hund?

Dieses unangenehme Verdauungsproblem kann, wie oben bereits erwähnt, verschiedene Ursachen haben. Wir haben Ihnen hier die häufigsten aufgelistet:

  • Futtermittelunverträglichkeit
  • Stress
  • Parasiten, etwa Spul- oder Bandwürmer; ganz häufig sind es beim Hund übrigens Giardien!
  • Viren, etwa bei der Parvovirose
  • Bakterien, etwa Salmonellen
  • Herzschwäche
  • Tumoren
  • plötzliche Futterumstellung
  • Nierenprobleme
  • Leberkrankheiten
  • Erkrankung der Bauchspeicheldrüse

Haben Sie mehrere Hunde und alle leiden plötzlich an Durchfall, deutet das auf eine Infektion hin (also Parasiten, Viren oder Bakterien). Auch wenn mehrere Hundebesitzer aus Ihrer Welpengruppe von Durchfall berichten, sollten Sie alle das mit Ihren jeweiligen Tierärzten abklären lassen. Die Hunde können sich nämlich untereinander angesteckt haben.

Bei ausgewachsenen Hunden und auch Senioren ist chronischer Durchfall hingegen eher ein Anzeichen für eine organische Ursache, also beispielsweise eine Nierenerkrankung.

Behandlung

Sie können es sich bestimmt schon denken: Bei diesen unterschiedlichen möglichen Ursachen gibt es nicht „die eine“ Behandlung an sich. Bei einer Futtermittelunverträglichkeit etwa hilft es nur, ein geeignetes Futter zu finden. Bei einer bakteriellen Infektion bekommt der Hund meist Antibiotika. Und bei einem Tumor muss manchmal sogar eine Operation erfolgen.

Dadurch ist es auch nicht möglich, pauschale Aussagen zu den Kosten der Behandlung zu treffen. Gerade spontane, nur kurz andauernde Durchfälle werden meist nur geringfügig behandelt, etwa mit darmberuhigenden Medikamenten. Hier sind die Kosten sehr gering. Aber eine Operation, etwa bei einem Tumor oder wenn ein Darmverschluss den Durchfall verursacht hat, ist natürlich bedeutend teurer!

In der Regel sind aber alle solchen Operationen mit einer guten Hunde-OP Versicherung versichert, sodass Sie dadurch sehr hohe Kosten sparen können.

Wie hat Ihnen der Beitrag gefallen?
[Total: 1 Average: 5]
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen.