Grauer Star beim Hund

Beim Grauen Star, den man auch Katarakt nennt, handelt es sich um eine Augenerkrankung. Diese gibt es nicht nur bei unseren Hunden, sondern auch bei anderen Tieren und auch bei uns Menschen. Bei uns ist sie vor allem eine typische Alterserkrankung. Die schlechte Nachricht für Labbi-Besitzer: Labradore erkranken relativ häufig am Grauen Star. Aber die gute Nachricht ist: In den meisten Fällen ist die Erkrankung mit einer kleinen OP sehr einfach zu behandeln! Hier erfahren Sie die wichtigsten Informationen zu dieser Krankheit und was man dagegen tun kann.

Definition und Ursachen

Auch beim Hund gilt der Graue Star nach wie vor als eine der häufigsten Ursachen für Erblindung. Die Linse trübt sich mehr und mehr ein, sodass der Hund immer weniger sieht. Unbehandelt führt die Katarakt zur Erblindung. Beim Fortschreiten der Krankheit legt sich eine graue Trübung über die Linse bzw. trübt sie sich grau ein, weswegen man die Erkrankung „Grauen Star“ nennt.

Wichtig: Bei älteren Hunden muss unterschieden werden, ob es sich um Grauen Star handelt oder „nur“ eine normale, altersbedingte Linseneintrübung. Diese ist beim Älterwerden des Hundes genauso normal wie bei uns Menschen, die im Alter auch häufig nicht mehr so gut sehen können.

Der Graue Star kann mehrere Ursachen haben. Dabei gibt es den erblichen und den erworbenen. Beim Labrador gibt es sehr häufig den erblichen Grauen Star, genauso wie bei Huskys, Golden Retrievern, Schnauern und Afghanen.

Dann gibt es noch den erworbenen Grauen Star, der entweder durch das Alter oder durch eine andere Augenerkrankung ausgelöst wird. Auch Diabetes kann irgendwann zur Katarakt führen. Bei den Augenkrankheiten sind es vor allem Augenentzündungen und Verletzungen oder Missbildungen am Auge, z. B. an der Netzhaut, die einen Grauen Star nach sich ziehen können.

Symptome

Die Katarakt entwickelt sich über Monate, manchmal Jahre. Die Veränderungen sind meist recht langsam und fallen einem Hundebesitzer daher nicht so schnell auf wie beispielsweise eine akute Verletzung. Anzeichen für Grauen Star sind aber die folgenden Symptome:

  • die typische Eintrübung der Linse, ein „milchig weißer/grauer/bläulicher Schleier“ vor der Pupille (es können beide oder nur ein Auge betroffen sein)
  • anfangs zeigen sich eher kleinere Flecke auf der Linse, die zunehmend größer werden
  • der Hund sieht schlechter und stößt z. B. häufiger irgendwo gegen oder stolpert viel
  • manche Hunde sind durch die Trübung der Linse auch stärker von Lichtstrahlen geblendet

Behandlung

Grauen Star kann man zum Glück heutzutage sehr gut behandeln. Medikamentös lässt er sich zwar nicht aufhalten, aber die getrübte Linse kann ein Tierarzt in einer recht einfachen Operation durch eine künstliche ersetzen. Beim Menschen gehören diese OPs zu den Standard-Behandlungen bei älteren Menschen und dauern im Schnitt gerade mal 20 Minuten.

Durch einen kleinen Schnitt in der Hornhaut des Auges zertrümmert der Tierarzt die Linse und saugt diese ab. Dann setzt er eine künstliche Linse ein und näht die Hornhaut mit speziellen Fäden wieder zu. Dafür muss der Hund zuvor natürlich in Vollnarkose gelegt werden. Die Nachbehandlung, die der Hundebesitzer zu Hause durchführen kann, besteht in der Gabe von Augentropfen und gegebenenfalls Medikamenten.

Die Prognose ist sehr gut: Bei ca. 80 bis 95 Prozent der erkrankten Hunde konnte die OP das Sehvermögen wiederherstellen.

Vorbeugend kann man leider nicht viel gegen Grauen Star tun. Das einzige ist, dass man auf eine gesunde Ernährung achtet und dass der Hund nicht zu dick wird, da Übergewicht Diabetes hervorrufen kann. Und Diabetes wiederum kann einen Grauen Star auslösen (siehe oben). Da gerade Labradore ungemein verfressen sind und oft mit Übergewicht zu kämpfen haben, müssen Labbi-Liebhaber besonders auf das Gewicht ihres vierbeinigen Freundes achten.

Kosten

Obwohl die Operation an sich recht unspektakulär scheint, ist sie nicht gerade günstig. Schließlich ist schon die künstliche Linse kein „billiges Ersatzteil“ wie bei einer Maschine. Dazu kommen die Kosten für die Voruntersuchung, die Medikamente, die Narkose, verbrauchte Materialien (Tupfer etc.), die Augentropfen zur Nachbehandlung usw. Daher kann eine Operation des Grauen Stars bei einem Auge bis zu 2.000 Euro kosten. Sind beide Augen betroffen, verdoppelt sich die Summe entsprechend.

In der Regel ist die Operation der Katarakt/ des Grauen Stars in der Hunde-OP Versicherung enthalten.

Wie hat Ihnen der Beitrag gefallen?
[Total: 0 Average: 0]
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen.