Gebärmutterentzündung beim Hund (Pyometra)

Wann tritt eine Gebärmutterentzündung beim Hund auf? Welche Symptome treten auf? Wann sollte man dringend einen Tierarzt aufsuchen? Was kostet es bei einem Hund die Gebärmutter zu entfernen (Ovarhysterektomie)? Antworten auf diese Fragen finden Sie im folgenden Artikel.

Was genau ist eine Gebärmutterentzündung?

Bei der Gebärmutterentzündung spricht man in der tiermedizinischen Fachsprache auch von einer Pyometra. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Ansammlung von Eiter in der Gebärmutter der Hündin. Meist wird sie durch Bakterien hervorgerufen. Sie entsteht meist gegen Ende der Läufigkeit. Sowohl bei den ersten Läufigkeiten einer Hündin im jungen Alter als auch bei alten Hündinnen tritt diese Erkrankung vermehrt auf. Hündinnen im „mittleren“ Alter sind eher selten betroffen.

Gegen Ende der Läufigkeit ist der Muttermund der Gebärmutter noch geöffnet. Dadurch können Bakterien leichter eindringen. Dies wird durch einige Hormone, die bei der Läufigkeit vorherrschen, noch begünstigt. Schließt sich dann der Muttermund wieder, sind die Bakterien „eingeschlossen“ und können sich gut vermehren. Daher füllt sich die Gebärmutter häufig mit Eiter. Auch hormonelle Störungen, wie sie beispielsweise Zysten in den Eierstöcken hervorrufen, können eine Entzündung der Gebärmutter auslösen. In seltenen Fällen sind Hormon-Präparate zur Verschiebung oder Unterdrückung der Läufigkeit (die sogenannte „chemische Kastration“ bei der Hündin) Ursache einer Pyometra.

Die Gebärmutterentzündung beim Hund macht oft bei der ersten Läufigkeit bereits große Probleme!

Gebärmutterentzündung beim Hund Wie man anhand unserer Labrador Statistik gut erkennen kann, macht die erste Läufigkeit beim Labrador bereits große Probleme. In dieser Zeit sollten Hundebesitzer ihre jungen Hündinnen also sehr gut beobachten und beim kleinsten Verdacht auf eine Erkrankung den Tierarzt einschalten.

Symptome der Pyometra beim Hund

Leider zeigen sich die ersten Symptome einer Gebärmutterentzündung bei der Hündin erst vier bis zehn Wochen nach der Läufigkeit. Zu diesen Symptomen zählen unter anderem:

  • Vermehrtes Trinken
  • Vermehrtes Wasserlassen
  • Manchmal läuft eitrige Flüssigkeit aus der Vagina der Hündin, die ihn zum Teil auch ableckt (dies ist die offene Form der Gebärmutterentzündung, bei der der Muttermund noch etwas geöffnet ist und der Eiter somit abfließen kann).
  • Bei der geschlossenen Form der Pyometra hingegen verbleibt der Eiter in der Gebärmutter. Dadurch erscheint der Bauch der Hündin oft „aufgedunsen“ und ist schmerzhaft angespannt. Die Hündin lässt sich dann oftmals nur ungern am Bauch berühren und zeigt teilweise sogar Schmerzen bei der Berührung an.
  • Ist die Entzündung schon weit fortgeschritten, kann es zu Fieber und einem schlechten Allgemeinbefinden kommen.
  • Wenn die Pyometra schon so stark ausgeprägt ist, ist im schlimmsten Fall eine Harn- oder Blutvergiftung die Folge. Dies ist allerdings eher selten.

Wie diagnostiziert der Tierarzt eine Gebärmutterentzündung bei der Hündin?

Zunächst stellt der Tierarzt beim Verdacht auf eine Pyometra einige Fragen zur Hündin, vor allem zum Zeitpunkt der letzten Läufigkeit und dem Verhalten der Hündin während dieser Zeit. Danach untersucht er sie gründlich. Ist eitriger Ausfluss zu sehen, muss er herausfinden, ob dieser durch eine Gebärmutterentzündung hervorgerufen wird. Denn auch Tumoren in der Vagina oder eine Scheidenentzündung (Vaginitis) können eitrigen Ausfluss verursachen. Zudem untersucht der Tierarzt die Vagina der Hündin mit einem Spekulum.

Durch eine Blutuntersuchung, Ultraschall und/oder Röntgenaufnahmen lässt sich dann eine sichere Diagnose stellen.

Die Behandlung einer Pyometra bei der Hündin

Bei schwereren Fällen und bei der geschlossenen Form ist meist eine Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke, also eine Kastration, notwendig. Bei leichterem Verlauf der offenen Form der Pyometra und/oder wenn die Krankheit frühzeitig erkannt wird, kann man meist noch gut mit Medikamenten arbeiten. Dabei erhält die Hündin meist spezielle Mittel, die den Muttermund öffnen. Ziel dabei ist, dass der Eiter leichter abfließen kann.

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