Diskospondylitis beim Hund – das klingt erstmal sehr kompliziert. Eigentlich ist es das aber gar nicht, denn gemeint ist damit „nur“ eine Entzündung bzw. Infektion der Bandscheiben und der angrenzenden Wirbel. Betroffen sind meist ältere Hunde aller Rassen und Größen, besonders wenn sie bereits durch andere Erkrankungen der Bandscheiben oder andere Auslöser wie einem schwachen Immunsystem vorbelastet sind.
Ursachen der Diskospondylitis beim Hund
Meist liegt die Ursache dieser Erkrankung in einer über das Blut „verschleppten“ Infektion in die Bandscheibe hinein. Solche verschleppten Infektionen beginnen dabei meist im Geschlechts- und Harnsystem, in schweren Hautinfektionen, bei Infektionen der Herzklappen durch Bakterien oder (als Komplikation) nach Operationen und anderen Eingriffen am Zentralnervensystem, also Gehirn und Rückenmark.
Es kann sich aber auch um eine direkte Infektion handeln, etwa nach Verletzungen (z. B. durch Bisse) oder durch „Einspießungen“ von Fremdkörpern wie Dornen, wenn der Hund beispielsweise im dichten Unterholz im Wald tobt und in einer Brombeerranke hängen bleibt.
Wesentlich seltener treten Pilze als Ursache der Erkrankung auf.
Die Symptome
Hauptsymptom sind auf jeden Fall (teilweise unspezifische) Schmerzen. Sie können bei entsprechenden Bewegungen (wenn die betroffene Bandscheibe also bewegt wird) oder bei Druck besonders deutlich auftreten. Dann schreien manche Hunde vor Schmerz laut auf, was immer ein Warnzeichen für uns Hundebesitzer sein sollte!
Weil es sich um eine Infektion handelt, kommen häufig noch typische Symptome von Infektionen hinzu. Das sind beispielsweise Fieber, Appetitverlust, Abgeschlagenheit und generell eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes.
Weiterhin treten oftmals Lahmheiten auf und manchmal auch neurologische Ausfallerscheinungen bis hin zur Ataxie (Störung der Bewegung und Koordination).
Diagnose und Behandlung
Wenn Sie die oben genannten Symptome bei Ihren Labrador feststellen, sollten Sie unbedingt mit ihm zum Tierarzt fahren. Auch wenn die Erkrankung häufig bei älteren Hunden vorkommt, heißt das nicht, dass nicht auch Ihr Labrador Welpe erkranken könnte! Schließlich spielt das Alter keine Rolle, wenn der Hund sich tatsächlich mit einem Dorn oder durch einen Biss infiziert – das kann auch schon beim Welpen passieren.
Die Diagnose kann der Tierarzt meist recht eindeutig mit Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule und einem Blutbild feststellen. Auf den Röntgenbildern sind häufig schon die entzündlichen Veränderungen an der Wirbelsäule bzw. der Bandscheibe sichtbar und im Blut kann der Tierarzt anhand bestimmter Werte ebenfalls eine Entzündung erkennen.
Zusätzlich kann der Tierarzt eine Myelographie durchführen. Bei diesem Verfahren spritzt er ein Kontrastmittel in den Wirbelkanal, in dem das Rückenmark enthalten ist, und macht dann ein Röntgenbild. Damit lässt sich die Diskospondylitis von Bandscheibenvorfällen oder einer Wirbelfraktur abgrenzen. Manchmal kommt auch ein CT oder MRT zum Einsatz. Diese beiden Methoden lassen auch die genauesten Aussagen über das Ausmaß der Infektion und damit der Schäden an der Bandscheibe zu.
Die Behandlung führt der Tierarzt meist mit Medikamenten durch. Hier ist oftmals eine Langzeitgabe (ein bis sogar drei Monate) von Antibiotika notwendig. Die Heilung dauert lange und ist abhängig davon, wie stark die Infektion ist. Handelt es sich um eine verschleppte Infektion und nicht um eine direkte wie etwa einen Biss, ist es wichtig, die genaue Ursache herauszufinden. Schließlich muss man auch die ursprüngliche Infektion, etwa im Harnsystem, finden und bekämpfen, damit es nicht zu Rückfällen kommt und der Hund vollständig gesund werden kann. Manchmal kommen auch Entzündungshemmer zum Einsatz, in der Regel erhält der Hund auch Schmerzmittel. Nur in ganz seltenen Fällen, etwa bei sehr schweren Schäden an der Wirbelsäule, wird der Hund operiert, um die neurologischen Ausfälle einzudämmen.