Ellbogendysplasie beim Hund

Die Ellbogendysplasie beim Hund ist bei vielen Hundehaltern relativ unbekannt. Leider kommt die Ellbogendysplasie beim Labrador sehr häufig vor. Erschwerend hinzu kommt noch, dass diese Erkrankung oftmals auch noch sehr frühzeitig auftritt und zwar während des Wachstums, also innerhalb des 1. bis zum 2. Lebensjahr. Deswegen haben wir Ihnen hier die wichtigsten Infos zusammengestellt, damit Sie von Anfnag an gut informiert sind. Wir klären wichtige Fragen wie zum Beispiel: Wie erkenne ich eine Ellbogendysplasie beim Hund? Welche Symptome treten auf und welche Behandlungsmöglichkeiten bestehen?

Die Ellbogendysplasie beim Labrador

Statistik Gelenkerkrankungen beim Labrador
Altersstatistik von Gelenkerkrankungen beim Labrador

Bei der Ellbogendysplasie, die auch häufig nur ED abgekürzt wird, handelt es sich um eine Fehlentwicklung im Ellbogengelenk. Daher tritt sie nur an den Vorderbeinen auf (an den Hinterbeinen hat der Hund keine Ellbogen, sondern wie beim Menschen Knie). Die Erkrankung tritt hauptsächlich bei großen, schnell wachsenden Hunderassen auf – und deswegen eben leider auch beim Labrador. Denn ED entsteht durch ein zu schnelles und damit fehlerhaftes Wachstum von Knochen und Knorpel im Ellbogengelenk. Anhand unserer Statistik wird deutlich, wie hoch das Risiko insbesondere während des 1. Lebensjahres beim Labrador ist.

Durch das falsche Wachstum entsteht im Gelenk eine Fehlbelastung, welche wiederum zu Folgeschäden wie einer Arthrose führt. Denn durch die Fehlbelastung nutzt sich die Gelenkknorpelschicht, die den Knochen schützt, zu schnell ab. So reiben irgendwann die Knochen aufeinander, was starke Schmerzen verursacht und die Beweglichkeit des Gelenks zunehmend einschränkt. In der Regel sind die Ellbogen an beiden Vorderbeinen betroffen.

Bei einer weit fortgeschrittenen ED kommt noch ein weiteres Problem hinzu: Durch Bewegung und Belastung des Gelenks können kleine Knochenstückchen absplittern. Diese bohren sich dann häufig in die den Knochen umgebende Knochenhaut. Dort lösen sie Entzündungen aus, die leider ebenfalls sehr schmerzhaft sind.

Welche Ursachen hat die ED?

Wie oben schon erwähnt, ist meist ein (zu) schnelles Wachstum des Welpen oder Junghundes Auslöser der ED. Damit ist sie erblich veranlagt bei schnell wachsenden Rassen wie dem Labrador. Neben unseren Labbis erkranken noch die folgenden Rassen überdurchschnittlich oft an Ellbodendysplasie:

  • Berner Sennenhund
  • Bernhardiner
  • Bordeauxdogge
  • Chow-Chow
  • Deutscher Schäferhund
  • Golden Retriever
  • Neufundländer
  • Rottweiler

Die Erkrankung kann jedoch auch bei kleineren, langsamer wachsenden Rassen auftreten. Denn sie kommt nicht nur durch ein falsches Wachstum zustande, sondern ist oft auch eine Folge von Übergewicht, übermäßiger Bewegung und somit Verschleiß oder von Fehlbelastungen des Gelenks, etwa Treppensteigen im Welpenalter. Diese Punkte können natürlich auch bei anderen Rassen auftreten. Das gleiche gilt für Unfälle, die mit Knochenbrüchen oder starken Prellungen des Ellbogengelenks einhergehen. Diese können bei allen Rassen durch einen unglücklichen Zufall auftreten und in der Folge eine ED auslösen, wenn das Gelenk beschädigt wurde.

Symptome: Wie bemerke ich eine ED bei meinem Labrador?

Das Leitsymptom ist auf jeden Fall ein schmerzvoll aussehendes, schonendes oder gar humpelndes Laufen des erkrankten Vierbeiners. Besonders nach Ruhephasen, vor allem nach dem Aufstehen am Morgen, zeigt sich die Lahmheit deutlich. Manchmal ist sogar ein knirschendes Geräusch zu hören, wenn der Hund das Bein bewegt. Schreitet die Erkrankung fort, ohne behandelt zu werden, kann der Hund mit den Vorderbeinen nur noch unter starken Schmerzen oder gar nicht mehr auftreten. Es kann sein, dass betroffene Tiere vor Schmerz winseln oder jaulen. Das kommt jedoch auch immer auf den Charakter und die Schmerztoleranz des individuellen Hundes an.

Je nachdem, wie stark  das Ausmaß der Erkrankung sind, teilt man die ED in verschiedene Schweregrade ein. Je höher dieser Grad, desto stärker sind auch die Symptome bei dem betroffenen Hund ausgeprägt.

Behandlung einer ED beim Hund

Leider ist eine ED nach dem heutigen Stand der Tiermedizin unheilbar. Bereits bestehende Arthrosen an den Gelenken kann der Tierarzt nicht rückgängig machen. Deswegen ist es so wichtig, schon bei kleinsten Anzeichen einer ED zum Tierarzt zu fahren. Denn die gute Nachricht ist: Erkennt und behandelt man die Krankheit frühzeitig, kann man dem Hund einiges an Schmerzen ersparen und den Verlauf der ED verlangsamen.

Meist ist dann eine Dauerbehandlung mit Schmerzmitteln und Entzündungshemmern notwendig. Kleinere Knochensplitter, die sich bereits gelöst haben, muss der Tierarzt operativ entfernen. Es gibt auch alternative Behandlungsmethoden wie Akupunktur, Homöopathie oder Goldimplantate.

Die Kosten einer ED

Leider ist die lebenslange Behandlung der ED sehr teuer. In 10 bis 14 Jahren, die ein Labrador durchschnittlich lebt, können so einige Tausend Euro anfallen. Allein die Medikamente sind teuer, aber auch die OPs, um Knochensplitter zu entfernen, schlagen dann zu Buche. Um sich im Vorfeld auf diese Kosten vorzubereiten (und schon so früh wie möglich Maßnahmen gegen die ED zu ergreifen!), kann man bei einem Junghund eine entsprechende Röntgenuntersuchung zur Kontrolle durchführen lassen.

Unser Tipp: Heben Sie diesen Nachweis gut auf, auch wenn Ihr Junghund ED-frei ist bei dieser Untersuchung! Denn falls Sie eine Hundekrankenversicherung abschließen, sparen Sie so sehr viel Geld. Eine angeborene ED ist leider in der Regel in keiner Hundekrankenversicherung oder Hunde-OP Versicherung enthalten. Aber: Bei der Uelzener oder der Helvetica ist jedoch eine im Alter erworbene ED versichert! Das heißt also für Sie, dass Sie die Kosten der Behandlung erstattet bekommen, wenn Sie nachweisen können, dass die ED nicht angeboren ist, sondern erst im Alter auftrat. Und genau dafür brauchen Sie dann den Nachweis!

Übrigens ist auch die Goldimplantation bei den genannten Versicherungen im Versicherungsschutz enthalten. Mit einer passenden Hundekrankenversicherung haben Sie diese Kosten also im Griff. Weil die Krankheit aber zu den angeborenen gehört, ist sie normalerweise ausgeschlossen. Daher unser Extra-Tipp: Lesen Sie sich immer die Bedingungen der Hundekrankenversicherung genau durch, um ein passendes Angebot zu finden!

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