Wenn ein Tumor beim Hund auftritt, sollte man schnell handeln. Das Auftreten eines Tumors ist bei Hunden recht häufig. Dabei wird auch unterschieden, ob es sich um eine Junghunderkrankung handelt oder ob es um Alterstumore geht. Eine typische Junghunderkrankung ist z. B. das Auftreten von Lipomen beim Labrador und im Alter die sog. Mastzelltumore. Doch wie erkenne ich einen Tumor beim Hund? Welche Symptome treten auf, wie sehen die Behandlungsmöglichkeiten und die Chancen aus?
Tumor beim Hund als Junghund
Wie man anhand unserer Statistik erkennen kann, ist das Auftreten von Tumoren im mittleren Alter am häufigsten. Bei Tumoren im Junghundalter und im mittleren Alter sind die Chancen sehr hoch, dass die Tumore gutartig sind und mit der chirurgischen Entfernung des Tumors auch alles wieder in Ordnung ist. Beim Labrador bekannt sind die sog. Lipome, aber auch die sog. Mammatumore.
Die verschiedenen Tumorarten bei Hunden
- Hauttumoren: Hauttumoren kommen bei Hunden und somit auch dem Labrador am häufigsten vor. Die Haut als größtes Organ des Körpers ist vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt, etwa UV-Strahlung, Giftstoffen und Krankheitserregern. Zum Glück sind nur 20 bis 30 Prozent aller Hauttumoren beim Hund bösartig. Häufig handelt es sich um Papillome (Warzen), Basaliomen, Grützbeutel, Fibrosarkom oder Lipome. Sehr häufig sind auch Mastzelltumoren, die am gesamten Körper vorkommen können und ein recht breit gefächertes Erscheinungsbild haben können, etwa Juckreiz oder auch Blutungen. Wichtig zu erwähnen sind auch die Melanome. Diese können gut-, aber auch bösartig sein. Sie kommen häufig in der Haut, der Mundschleimhaut und an den Zehen vor. Die Melanome im Maul- und Zehenbereich sind häufiger bösartig als die in der Haut.
- Mammatumoren: Dabei handelt es sich um Tumoren der Milchleiste, die also nur bei Hündinnen und nicht bei Rüden auftreten. Leider ist etwa die Hälfte dieser Tumoren bösartig und es gibt 14 verschiedene Unterarten davon.
- Tumoren der Maulhöhle: Der häufigste bösartige Tumor der Maulhöhle ist das maligne Melamon (s. o.).Davon sind zumeist ältere Hunde betroffen. Sie neigen zu Metastasen in die Lymphknoten, die Lunge oder andere Organe. Dann gibt es noch die Plattenepithelkarzimone. Sie kommen ebenfalls häufiger bei älteren Hunden (mit hellem Fell) vor. Sie beginnen als oberflächliche Entzündungen und werden später zu krustigen Gewebsveränderungen. Gaumen, Zunge, Zahnfleisch und Tonsillen (Gaumenmandeln) sind am häufigsten betroffen. Fibrosarkome gehören noch in diese Kategorie; sie betreffen meist größere Rassen wie den Labrador und treten häufiger bei Rüden als bei Hündinnen auf. Diese Tumoren können enorm wachsen und dabei auch in den darunter liegenden Knochen einwachsen.
- Tumoren des Magens und Dünndarms: Diese Tumorarten sind eher selten, aber leider in den meisten Fällen bösartig, wenn sie auftreten.
- Tumoren des Dick- und Enddarms: Etwas häufiger als im Dünndarm, es gibt sowohl bös- als auch gutartige.
- Tumoren im Afterbereich: Diese gehen zumeist von entarteten Drüsen aus, gutartige kommen häufig bei intakten Rüden vor. Bei Hündinnen treten im Alter oft bösartige Tumoren der Analbeutel auf.
- Tumoren der Organe: Leber, Milz, Nieren, Harnblase und Bauchspeicheldrüse können betroffen sein. Bei letzterer sind Tumoren eher selten, am häufigsten sind dagegen Milztumoren.
- Tumoren der Atmenwege: Am häufigsten sind hier Nasenhöhlentumoren, die Lunge kann ebenfalls betroffen sein.
- Tumoren der Geschlechtsorgane: Diese kommen sowohl bei Hündinnen als auch Rüden vor, betreffen dabei aber natürlich unterschiedliche Strukturen. Beim Rüden sind es vor allem Hoden- und Prostatatumoren, bei Hündinnen Ovarialtumoren.
- Skeletttumoren: Häufig bei großwüchsigen Rassen, betreffen zu 75 Prozent die Knochen der Gliedmaßen.
- Hirntumoren: Betreffen eher ältere Vierbeiner, spinale Tumoren (also am Rückenmark) sind sehr selten.
- Blutzelltumoren: Diese kommen eher bei mittelalten Hunden vor. Es gibt viele verschiedene Arten, etwa die Leukose, Plasmazelltumoren, myeloproliferative Erkrankungen oder auch die maligne Histiozytose.
Symptome
Die Symptome von Tumorerkrankungen sind hier sehr schwierig zu beschreiben, da es so viele unterschiedliche Tumorarten gibt. Dadurch variieren auch die Symptome stark. Bei Hauttumoren beispielsweise sind oft kleinere Schwellungen oder Pusteln zu sehen, Knochentumoren in den Gliedmaßen können durch Lahmheiten angezeigt werden und bei einem Dickdarmtumor kommt es häufig zu Durchfall oder schleimigem/blutigem Kotabsatz.
Es gilt also in allen Fällen, seinen Vierbeiner immer gut zu beobachten und bei Veränderungen lieber einmal zu oft zum Tierarzt zu gehen als einmal zu wenig. Denn viele Tumoren lassen sich gut behandeln, wenn sie frühzeitig genug erkannt werden.
Behandlung
Je nach Tumorart kommt eine chirurgische Entfernung (etwa bei Hauttumoren oder Hodentumoren) in Frage. Ist dies nicht möglich, gibt es noch die Optionen der Strahlentherapie und Chemotherapie. Manche Tumore lassen sich leider nicht heilen. Dann ist meist nur eine Schmerzlinderung möglich, sodass das Tier noch ein möglichst schmerzfreies und schönes Leben führen kann.
Einige wenige Tumoren, vor allem kleinere gutartige Hauttumoren wie Warzen/Papillome, kann man auch unbehandelt am Tier „belassen“. Dies wird vor allem gewählt, wenn der Hund schon älter ist, um das Risiko einer Narkose bei der Entfernung zu vermeiden, und wenn der Tumor keine Schmerzen oder andere Probleme verursacht.
In der Regel sind chirurgische Eingriffe zur Entfernung der Tumoren, also Operationen, in der Hunde-OP Versicherung eingeschlossen.