Eine Otitis bezeichnet eigentlich „nur“ eine Ohrenentzündung beim Hund. Diese Erkrankung kommt aber relativ häufig vor und leider ist sie recht schmerzhaft für unsere geliebten Vierbeiner. Damit Sie schnell handeln können, wenn Ihr Labrador erkrankt, haben wir Ihnen hier die wichtigsten Informationen zusammengetragen!
Definition und Ursachen der Otitis beim Hund
Mit einer Otitis ist eine Entzündung des gesamten Ohres oder von Teilen desselben gemeint. Dabei bezeichnet man die Otitis noch genauer anhand der betroffenen Teile:
- Otitis externa = Entzündung des äußeren Gehörkanals (quasi alles bis zum Trommelfell)
- Otitis media = Entzündung des Mittelohrs (vom Trommelfell über die sogenannte Paukenhöhle zu den Gehörknöchelchen)
- Otitis interna = Entzündung des Innenohr (hier sind Hör- und Gleichgewichtssinn angesiedelt)
Am häufigsten ist die Otitis externa, die jedoch auch oft mit einer Entzündung des Mittelohrs, also einer Otitis media, einhergeht. Vor allem wenn die Otitits externa schon länger besteht, steigt das Risiko für eine Mittelohrentzündung.
Es gibt einige mögliche Ursachen für eine Ohrentzündung beim Hund. Das sind beispielsweise Infektionen mit Bakterien, Pilzen oder Parasiten, Tumoren, Fremdkörper (Grannen, aber z. B. auch ein „Pfropfen“ aus Ohrenschmalz, der das Ohr verschließt), Allergien und Autoimmunerkrankungen (diese sind aber eher selten).
Dazu kommen Faktoren, die die Entstehung einer Ohrentzündung begünstigen. Das sind etwa Hängeohren, die auch unsere Labradore haben. Das gesamte Ohr wird durch die herabhängende Ohrmuschel nämlich schlechter belüftet, sodass Bakterien und Co. sich hier gut vermehren können. Das gleiche gilt für Hunde, die gern und häufig schwimmen gehen – also sehr stark für unsere Wasserratten-Labbis! man sollte die Ohren daher nach dem Bad im kühlen Nass vorsichtig trockenreiben, um eine Vermehrung von Krankheitserregern im feucht-warmen Ohr zu vermeiden. Auch der Hundehalter kann zu einer Ohrentzündung beitragen: Nämlich wenn das Ohr häufig mit „aggressiven“ Reinigungslotionen, Shampoos etc. gewaschen wird. Ab und zu auswischen mit einem feuchten, weichen Tuch reicht zumeist völlig aus!
Symptome einer Ohrentzündung
Die Otitis externa macht sich zumeist durch folgende Symptome bemerkbar:
- Kopfschütteln
- vermehrtes Kratzen des Ohrs/der Ohren (wenn beide Ohren betroffen sind)
- dreckige Ohren
- manchmal ein Schiefhalten des Kopfes
- Der Hund lässt sich nicht an den Ohren berühren und zeigt Abwehrverhalten, wenn man es versucht.
- Kann man doch ins Ohr sehen, sieht man meist eine Schwellung.
- Das Ohr riecht unangenehm.
Bei einer Mittelohrentzündung kommen noch Schmerzen beim Öffnen oder Berühren des Kiefers hinzu. Außerdem haben manche Hunde eine Lähmung des Gesichtsnervs, die man an einem hängenden Augenlid oder hängendem Maulwinkel erkennt. Auch ein Einsinken der Augäpfel in die Augenhöhlen kann auftreten.
Eine Otitis interna, also die Entzündung des Innenohrs, kann zum Verlust des Hörsinns und zu Gleichgewichtsstörungen führen. Das sieht man an Bewegungsstörungen, Im-Kreis-Laufen oder Umfallen. Erbrechen, Schielen und/oder Augenzittern können noch dazukommen.
Zur gefährlichen Otitis interna sollte man es erst gar nicht kommen lassen, sondern schon bei leichten Anzeichen einer Ohrentzündung den Tierarzt aufsuchen!
Behandlung der Otitis
Wichtig ist es, schnell zu handeln, damit keine Folgeschäden am Ohr entstehen. Außerdem muss man die Ursache finden und abstellen. Es ist also zum Beispiel nicht sinnvoll, nur die Ohrentzündung zu behandeln, aber die Futtermittelallergie, die sie ausgelöst hat, zu ignorieren und weiter das gleiche Futter zu geben.
Bei der Behandlung reinigt der Tierarzt die Ohren gründlich, manchmal muss er sie auch unter einer Kurznarkose spülen. Das ist oft der Fall, wenn das Problem bereits länger besteht, wenn nur ein Ohr betroffen ist oder bei sehr festem Ohrenschmalz. Gerade bei etwas stärkeren Entzüdungen bekommt der Hund auch Medikamente. Meist handelt es sich dabei um eine Kombination aus Antibiotikum, Antimykotikum (pilzabtötendes Mittel) und Entzündungshemmern. Sind Parasiten beteiligt, müssen sie ebenfalls abgetötet werden. Zeigt der Hund sehr starke Schmerzen, bekommt er meist zusätzlich Schmerzmittel.
Auch wenn die Ohrentzündung durch eine Allergie entstanden ist, bekommt der Hund meistens die genannten Medikamente. Denn auch bei einer Allergie kann eine zusätzliche bakterielle Infektion die Entzündung stark verschlimmern und sollte daher behandelt werden.
Bei manchen Hunden ist sogar ein operativer Eingriff nötig. Das ist etwa bei einem Tumor im Gehörgang der Fall oder wenn auch eine langfristige Behandlung nicht zur Heilung führt.
Die erfolgreiche Behandlung kann unter Umständen recht lange dauern. Hier ist die Geduld von Hund und Halter gefragt.
Was kostet die Behandlung einer Ohrentzündung?
Die Gesamtkosten hängen stark von der Ursache der Erkrankung sowie der Dauer der Behandlung ab. Ein leichter Verlauf kostet selten mehr als 100 Euro. Aber dauert die Therapie recht lange und der Hund braucht immer wieder Medikamente, müssen Hundehalter natürlich mehr auf den Tisch legen. Ist bereits eine Mittelohrentzündung entstanden, können die Kosten zu bis 600 Euro betragen. Eine Operation ist meist sogar noch teurer.
Muss die Otitis bei Ihrem Hund operiert werden, ist dieser Eingriff in der Regel durch die Hunde-OP Versicherung abgedeckt.