Othämatom beim Hund

Das Othämatom beim Hund kennen viele auch unter dem Namen „Blutohr“. Ein Othämatom ist ein Bluterguss (= Hämatom) am Ohr des Vierbeiners. Es kommt vor allem bei „Schlappohren“, also hängenden Ohrmuscheln, vor. Besonders Hunde mit sehr langen Schlappohren wie etwa der Cocker Spaniel sind häufig betroffen. Da aber auch unsere Labbis Hängeohren haben, kann es auch bei unserer Lieblingsrasse zu einem Blutohr kommen. Alles Wichtige zum Thema erfahren Sie im folgenden Artikel!

Definition und Ursachen

Beim Othämatom sammelt sich Blut innerhalb des Ohrknorpels oder zwischen der Knorpelschicht und der Haut. Hauptsächlich ist die Innenseite der Ohrmuschel betroffen.

In den meisten Fällen löst eine Ohrentzündung ein Blutohr aus. Denn wenn das entzündete Ohr juckt, schmerzt und den Hund irritiert, schüttelt er den Kopf häufig und kratzt sich auch vermehrt. So verletzt er sich aber selbst kleinere Blutgefäße, die einreißen. Dann sammelt sich das Blut im Ohr an – ein Othämatom entsteht.

Aber auch eine andere Verletzung kann ein Blutohr auslösen, etwa wenn der Hund recht ruppig mit Artgenossen spielt oder auch im Eifer des Gefechts ins Ohr gebissen wird.

Symptome

Das Ohr schwillt an und wird zunehmend größer (meist an der Innenseite). Die Ohrmuschel wirkt „prall gefüllt“. Sie lässt sich auch mit den Fingern eindrücken. Bei hellhäutigen Hunden verfärbt sich die betroffene Stelle rot oder rötlich. Auch am Verhalten kann man das Blutohr oft erkennen: Betroffene Hunde schütteln häufig den Kopf, kratzen sich und halten den Kopf schief.

Ein Othämatom kann zu Narbenbildung führen oder sogar im schlimmsten Fall die Ohrmuschel langfristig verformen. Deswegen sollte man zum Tierarzt fahren, wenn der eigene Hund ein Blutohr hat.

Behandlung

Der Tierarzt versucht zunächst, das Blut aus dem Hämatom mit einer Spritze abzusaugen. In einigen Fällen muss das mehrmals hintereinander erfolgen, weil immer wieder Blut in das leere Othämatom zurückläuft. Um dem entgegenzuwirken, kann der Tierarzt Kortison ins entleerte Blutohr spritzen. Das entscheidet er jedoch von Einzelfall zu Einzelfall.

Hat ein Hund immer wieder Probleme mit einem Blutohr oder will es einfach nicht abheilen, kann man auch eine Operation vornehmen. Dabei öffnet der Tierarzt den Bluterguss, lässt ebenfalls das Blut ab und vernäht die Stelle wieder. Danach bekommt der Hund einen Verband und sollte auch eine Halskrause tragen, damit er sich den Verband nicht „abkratzt“ und die Wunde wieder aufkratzt.

Wichtig ist zudem immer, dass die Ursache des Blutohrs behoben wird. Beispielsweise behandelt der Tierarzt eine Ohrentzündung direkt mit, wenn der Hund ein Blutohr hat – beispielsweise mit Antibiotika oder entzündungshemmenden Medikamenten.

Kosten

Die Gesamtkosten für die Behandlung eines Blutohrs sind sehr variabel. Zum einen kommt es auf die Ursache an: Bei einer Ohrentzündung kommen die Kosten für die Medikamente hinzu, bei einem Biss die Wundversorgung und eventuell OP allein der Bisswunde. Außerdem noch die Behandlungsmethode: Das einfache Abziehen des Blutes mit einer Spritze bei einem kleineren Bluterguss im Ohr ist natürlich günstiger als eine Operation des Ohrs bei größeren Othämatomen. Bei einer Operation kommen selbstverständlich noch die Kosten für die Narkose und die Nachsorge hinzu.

Alles in allem ist ein Othämatom von der Behandlung her aber eher unkompliziert und daher natürlich günstiger als beispielsweise ein Kreuzbandriss. Je nach Behandlungsmethode und Ursache können Sie mit Gesamtkosten zwischen 100 und 500 Euro rechnen. Wird das Blutohr operiert, sind die Kosten in der Regel durch eine Hunde-OP Versicherung abgedeckt.

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