Sicher kennt jeder Hundehalter dieses würgende Geräusch – und egal wie schnell man ist, der Hund ist schneller. Schon hat man eine unappetitliche Pfütze aus Erbrochenem auf dem Boden, vorzugsweise natürlich auf dem Teppich. In diesem Fall ist Sauerwerden fehl am Platze. Viel eher sollte man sein Tier kritisch beobachten und auf Krankheitsanzeichen untersuchen. Denn Erbrechen kann auch einfach „mal so“ passieren, aber auch ein Symptom einer ernsthaften Erkrankung sein. Weitere Informationen und Tipps zu diesem Thema haben wir im folgenden Artikel für Sie zusammengestellt.
Mögliche Ursachen für das Erbrechen beim Hund
Kleiner Tipp vorweg: Bevor ein Hund erbricht, zeigt er meist deutliche Anzeichen von Übelkeit. Das sind oft Schmatzen, Gähnen, Unruhe und/oder starker Speichelfluss. Liegt Ihr Hund entspannt neben dem Sofa, fängt aber plötzlich mit diesen Anzeichen an, sollten Sie vorsichtshalber mit ihm rausgehen. Dann landet die „Bescherung“ eher im Garten oder im Feld statt auf dem teuren Teppich!
Nun aber zu den Ursachen für das eigentliche Erbrechen. Diese sind sehr vielfältig und können auch recht „harmlos“ sein. Dazu zählen die folgenden:
- Stress (Erbricht der Hund mal aus Stress, z. B. nach einem Umzug, ist das nicht so schlimm. Dauert der Stress aber an und der Hund erbricht immer wieder, ist das zum einen nicht gut für die Psyche des Hundes und zum anderen nicht für Magen, Speiseröhre und Zähne! Daher sollte man in diesem Falle überlegen, was den Hund so sehr stresst, und diese Ursache nach Möglichkeit wieder abstellen.)
- Hastiges Verschlingen vom Futter (bei Labbis keine Seltenheit – heutzutage gibt es aber tolle Anti-Schling-Näpfe auf dem Markt, die dieses Verhalten unterbinden sollen. Lassen Sie sich am besten dazu in ihrem Tierbedarfs-Markt beraten!)
- Übermäßiges Fressen
- Fressen von Gras
- Autofahren
Dann gibt es jedoch auch mögliche Ursachen, die eine Krankheit darstellen und behandelt werden sollten. Das sind die folgenden:
- Futterunverträglichkeit (Erbricht der Hund bei einem bestimmten Futter immer wieder, sollte man aufmerksam werden und gegebenenfalls ein anderes ausprobieren. Oder am besten direkt den Tierarzt fragen.)
- Verschlucken eines Fremdkörpers (Sehen Sie z. B. ein Spielzeug im Erbrochenen, war dies die Ursache. Beobachten Sie Ihren Hund jetzt weiterhin ganz genau oder fahren Sie direkt zum Tierarzt! Schließlich kann es sein, dass er noch andere Dinge verschluckt hat oder auch ein Teil des Spielzeugs abgebrochen ist. Verbleibt es im Magen, kann das ernste Probleme machen, etwa einen Darmverschluss.)
- Vergiftungen (Giftköder oder für Hunde giftige Lebensmittel wie Schokolade, aber auch Putzmittel etc. – für den „Staubsauger“ Labrador ist oftmals alles fressbar!)
- Entzündungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes
- Magengeschwüre
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Erkrankungen der Leber
- Tumoren
- Infektionskrankheiten, meist ausgelöst durch Bakterien, Viren oder Parasiten
- Erkrankungen der Nieren
Mein Hund erbricht – was soll ich tun?
Auch wenn es eklig ist: Prüfen Sie das Erbrochene! Nur so können Sie feststellen, ob sich Blut darin befindet oder Teile von Spielzeugen. In diesen Fällen sollten Sie auf jeden Fall sofort zum Tierarzt fahren! Hat der Hund aber zum Beispiel nur Gras erbrochen, nachdem er lange draußen im Garten auf der Wiese war, können Sie in der Regel erstmal abwarten und beobachten.
Dennoch sollten Sie sich selbst fragen, welche der oben genannten Ursachen bei Ihrem Hund in dieser Situation in Frage kommen könnten. Untersuchen Sie auch das Spielzeug Ihres Labbis, ob es noch intakt ist oder womöglich Teile abgebissen wurden. Denn auch wenn der Hund keine Teile erbrochen hat, kann es sein, dass welche im Magen stecken. Prüfen Sie auch, ob irgendwo Putzmittel, Medikamente oder ähnliches herumgelegen haben könnten, sodass Ihr Hund diese womöglich gefunden und gefressen haben könnte. Es lohnt sich auch zu schauen, ob Kleidungsstücke wie Socken auf einmal „verschwunden“ sind oder der Teppich irgendwie angeknabbert aussieht … Manche Hunde kommen auf Ideen, die wir Menschen uns im Traum nicht vorstellen könnten. Ein wachsames Auge ist hier – gerade bei gefräßigen Hunden wie unseren Labbis – sehr wichtig.
Gibt es weitere Symptome?
Hat der Hund sich nur „am Gras überfressen“, erbricht er dies meist und läuft danach fröhlich weiter herum, als sei nichts gewesen. Doch manchmal kommen weitere Symptome dazu, die uns zeigen, dass etwas mit unserem geliebten Vierbeiner ganz und gar nicht stimmt. Sollte Ihnen eins oder mehrere der folgenden Symptome auffallen, kontaktieren Sie besser Ihren Tierarzt und besprechen Sie, was zu tun ist:
- Ihr Hund verweigert das Futter (gerade bei Labbis und insbesondere Welpen kein gutes Zeichen!)
- Das Tier setzt keinen Kot mehr ab
- Ihr Hund leidet an Atemnot oder hechelt ungewöhnlich stark
- Ihr Hund hat Schluckbeschwerden und/oder ein ständig geöffnetes Maul
- Der Vierbeiner reibt sich seine Schnauze an Gegenständen oder mit den Pfoten
- Es kommen Durchfall, Fieber, Schlappsein und/oder Unruhe hinzu
Diagnose und Behandlung
Weil die Ursachen so unterschiedlich sein können, ist es schwierig, etwas Allgemeines zur Diagnostik und Therapie zu sagen. In der Regel untersucht der Tierarzt aber den Hund und führt, wenn möglich, Blut-, Kot-, Ultraschall- oder Röntgenuntersuchungen durch.
Unser Tipp: Am besten nehmen Sie eine Probe des Erbrochenen mit zum Tierarzt. Oftmals bringt das dem Veterinär wichtige Hinweise darauf, was Ihrem Hund fehlen könnte!
Die Behandlung erfolgt dann in Abhängigkeit von der ermittelten Ursache. Sie kann von der Gabe eines magenberuhigenden Medikaments bis hin zu einer sofortigen Not-Operation (etwa bei einer Magendrehung oder einer Vergiftung) reichen. Deswegen ist es nicht möglich, hier genau Angaben zu machen, denn Erbrechen beim Hund ist dafür zu unspezifisch. Daher können auch die Kosten von etwa 30 bis mehreren tausend Euro reichen.
Muss Ihr Hund operiert werden, sind die Kosten dafür aber in der Regel durch eine gute Hunde-OP Versicherung abgedeckt!