Labrador Welpen kaufen – die Kosten

Welche Kosten kommen auf mich zu, wenn ich einen Labrador Welpen kaufe? Was kostet die Erstausstattung? Mit welchen Kosten für Versicherungen und Steuern muss ich rechnen? All diese Fragen beantworten wir Ihnen im folgenden Artikel. (Stand 18.06.2021, gesetzliche Bestimmungen können sich ändern.)

Die Kosten für den Labrador Welpen

Einen Labrador Welpen gibt es manchmal schon ab 800 Euro, doch meist liegen die Kosten bei einem seriösen Züchter darüber. Durchschnittlich werden die Anschaffungskosten mit Preisen zwischen 1.000 und 1.600 Euro angegeben. Es gibt jedoch auch Züchter, die bis zu 3.000 Euro verlangen.

Das klingt erst einmal nach viel Geld – besonders, da es aktuell gefühlt „an jeder Ecke“ Welpen zu kaufen gibt. Und diese sind meist deutlich günstiger. Doch dabei ist Vorsicht geboten! Leider gibt es viel zu viele unseriöse „Vermehrer„, die mit dem illegalen Welpenhandel viel Geld verdienen – auf Kosten der Tiere. Denn so ein „günstiger“ Welpe ist meistens weder geimpft noch gesundheitlich ausreichend versorgt, zudem trennt man sie oft schon viel zu früh von der Mutter. Wer ein solches Tier kauft, hat vielleicht am Kaufpreis gespart. Doch dies muss er dann mit sehr hohen Tierarztkosten und nicht selten dem Tod des Welpen büßen. Lassen Sie also lieber die Finger von Anzeigen, die Ihnen komisch vorkommen bzw. die sehr günstig sind!

Ein höherer Preis ist notwendig, weil ein guter Züchter viel Geld und Zeit in das Tier investiert, bevor er es verkaufen kann. Er muss die Hündin (und eventuell den Rüden) gut versorgen, tierärztlich durchchecken lassen, gutes Futter kaufen usw. Hat er keinen eigenen Deckrüden, muss er noch die Decktaxe für den Rüden zahlen. Manchmal hat er auch Pech und die Hündin nimmt nach dem Deckakt nicht auf, sie wird also nicht trächtig. Dann hat er das Geld für die Taxe quasi umsonst ausgegeben und muss den Vorgang wiederholen.

Ist die Hündin dann trächtig, folgen viele Gesundheitskontrollen beim Tierarzt, eventuelle Zusatzkosten für Kaiserschnitt usw., wenn die Geburt dann ansteht. Danach gehen die „richtigen“ Kosten aber erst los! Denn nun muss er für meist fünf bis zehn Welpen die Erstuntersuchung, Erstimpfung, ein geeignetes Welpenfutter (und oft teure Zusätze für die säugende Mutter), Aufzucht-Zubehör („Wurfbox“, Welpenspielzeug, Wärmelampen) und die laufenden Kosten für Wasser, Strom etc bezahlen. Auch das erste Entwurmen und das Chippen übernimmt der Züchter. Der „Papierkram„, den der Züchter erledigen muss, kostet ebenfalls Geld, etwa die Gebühren für das Ausstellen der Papiere der Welpen, Zuchtverbandsbeiträge und weiteres.

Sie sehen also, dass ein höherer Preis durchaus gerechtfertigt ist. Bietet man Ihnen einen Welpen zu Spottpreisen an, sollten Sie definitiv misstrauisch werden!

Steuer und Versicherung

Die Hundesteuer wird in jedem Bundesland und auch von Gemeinde zu Gemeinde anders festgelegt. Deswegen ist es schwierig, hier einen genauen Preis zu nennen. Die Höhe des Beitrags kann nämlich sehr unterschiedlich ausfallen: Beispielsweise sind es in Hamburg „nur“ 90 Euro pro Jahr, während es in Köln 156 Euro pro Jahr sind. Am besten erfragen Sie die Höhe der Hundesteuer direkt bei Ihrer Gemeinde, bevor Sie sich für einen Hund entscheiden.

Wichtig zu wissen: In den meisten Gemeinden wird die Hundesteuer für jeden weiteren Hund teurer! Beispielsweise ist es in Hannover so, dass Sie für den ersten Hund 132 Euro zahlen. Für den zweiten (oder dritten oder vierten …) Hunde kommen dann aber jeweils 240 Euro pro Jahr und pro Hund dazu! Dies sollte man unbedingt bedenken, wenn man bereits einen Hund hat und sich noch einen Labrador Welpen zusätzlich anschaffen möchte.

Auch bei einer Versicherung kommt es darauf an, wo Sie wohnen. Denn in manchen Bundesländern besteht eine Pflicht für die Hundehaftpflichtversicherung, in anderen nicht. Vorgeschrieben ist sie in:

  • Berlin
  • Brandenburg
  • Hamburg
  • Niedersachen
  • Thüringen
  • Nordrhein-Westfalen, wenn der Hund mehr als 20 kg wiegt und/oder größer als 40 cm ist (was bei allen Labbis natürlich der Fall ist)

In anderen Bundesländern gibt es nur eine Pflicht, wenn der Hund bereits auffällig geworden ist, also beispielsweise schon mal gebissen hat (was bei einem Welpen höchstwahrscheinlich nicht der Fall ist, dennoch führen wir dies hier auf):

  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Rheinland-Pfalz

Wir empfehlen Ihnen jedoch, auch überall dort, wo es für Ihren Labrador keine unbedingte Versicherungspflicht gibt, eine Hundehaftpflicht abzuschließen. Denn es können auch immer mal Unfälle passieren, bei dem der Hund in dem Sinne gar nicht die Schuld daran trägt. Ein Beispiel: Sie gehen mit Ihrem Hund im Wald spazieren und treffen auf ein Wildschwein oder etwas anderes, was dem Hund große Angst macht. Panisch reißt er sich von der Leine los und rennt auf eine Straße. Dort verursacht er einen Unfall mit hohem Sach- und eventuell auch Personenschaden, wenn ein oder mehrere Menschen verletzt werden. Die Kosten können hier in den sechsstelligen Bereich klettern! Als Hundehalter sind Sie dann derjenige, der für den Unfall und diese Kosten haftet.

Die Hundehaftpflicht gibt es hingegen schon ab ca. 41 Euro pro Jahr. Das ist nicht viel Geld – schon für die Hundesteuer zahlen Sie in den meisten Gemeinden mehr. Die Hundehaftpflicht deckt aber so teure Schäden wie im oben genannten Beispiel ab. Und natürlich kommt sie auch schon für kleinere Schäden auf, beispielsweise wenn Ihr Hund in der Mietwohnung etwas beschädigt. Gerade beim Welpen ist dies sinnvoll: Ist der oder die Kleine noch nicht stubenrein, kann es passieren, dass der junge Hund das Laminat in der Mietwohnung mit seinem Urin beschädigt. Muss dieses dann ausgetauscht werden, ist es sinnvoll, eine gute Hundehaftpflicht zu haben, die sich um den Schaden kümmert.

Weitere Informationen zur Hundehaftpflicht finden Sie hier.

Weitere Kosten für das neue vierbeinige Familienmitglied

Wie Sie wissen, ist es mit der reinen Anschaffung des Hundes nicht getan. Man benötigt auch das entsprechende Zubehör wie etwa Leine und Halsband und/oder Geschirr, Futter- und Wassernäpfe, Körbchen, Decken, Spielzeug usw. Eventuell auch eine Transportbox fürs Auto und in der Regel müssen die Grundimmunisierungen, also die Erstimpfungen, beim neuen Besitzer noch mal wiederholt werden, damit der Impfschutz vollständig ist (je nachdem, wie alt der Welpe beim Einzug schon ist).

Rechnet man die Durchschnittskosten all dieser Sachen zusammen (lieber etwas hochwertigere Ausrüstung kaufen, die länger hält, als wenig Geld für billige auszugeben, die schnell kaputt ist!), kommt man auf etwa 500 Euro.

Dann müssen Sie natürlich noch mit regelmäßigen Ausgaben für das Futter rechnen. Je nachdem, welches Futter Sie kaufen, gibt es hier deutliche Preisunterschiede. Hier ist es aber wie bei vielen anderen Dingen im Leben: Gute Qualität hat ihren Preis. Das „Billigfutter“ vom Discounter macht Ihren Hund zwar wahrscheinlich genauso satt wie das teurere aus dem Fachhandel, aber es enthält zahlreiche ungesunde Stoffe, zum Teil auch Gammelfleisch und viele weitere unappetitliche Sachen. Am Ende zahlen Sie dann meist einiges an Tierarztkosten, wenn der Hund durch die ungesunde Ernährung krank geworden ist.

Also: lieber ein hochwertiges Futter kaufen, dabei die Gesundheit des Hundes fördern und nebenbei Tierarztkosten sparen. Ein gutes Futter kann für einen so großen Hund wie den (ausgewachsenen) Labrador aber bis zu 200 Euro im Monat kosten! Für Welpen ist es anfangs natürlich weniger, da die Kleinen noch nicht so viel fressen wie die „Großen“. Dennoch sollten Sie sich bewusst machen, dass ein Labbi mehr Futterkosten verursachen wird als ein Chihuahua.

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